Mode7
Mode7 ist der Name des numerisch letzten der insgesamt acht verschiedenen Darstellungsmodi für Hintergrundebenen, die auf der 1990 erschienenen Spielekonsole Super Famicom, bzw. SNES verfügbar sind.
Dieser Modus erlaubt die Nutzung von genau einem Hintergrund, dessen Darstellungsausschnitt auf dem Bildschirm jedoch mit insgesamt acht Parametern frei auf beiden Achsen (X und Y) gestreckt und wie ein Parallelogramm verzerrt werden kann. Durch die Nutzung von Sinus- und Kosinus-Werten bei letzterem wird auch der Eindruck einer sauberen Rotation ermöglicht. Die auf beiden Achsen jeweils 128 Felder, bzw. 1024px umfassende Hintergrundebene besteht aus bis zu 256 verschiedenen, 8×8 Pixel großen Tiles mit Farben aus einer gemeinsamen 8bit-Palette (256 Farben).
Grundlegende Formel
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X0, Y0, H, V ∈ [0000h, 1FFFh] A, B, C, D ∈ [0000h, FFFFh] |
Xi ∈ [00h, FFh] Yi ∈ [00h, DFh] X', Y' ∈ [0000h, 3FFFh] |
for Y in 0...HEIGHT for X in 0...WIDTH Xi = X + H - X0 Yi = Y + V - Y0 X' = (A * Xi) + (B * Yi) + X0 Y' = (C * Xi) + (D * Yi) + Y0 draw_pixel(X, Y, get_color(X', Y')) end end
Räumliche Illusion
Große Bekanntheit erlangte und genießt Mode7 als technisches Feature bis heute vor allem durch seine oft gesehene, jedoch bei weitem nicht einzige Anwendung, bei der im Zusammenspiel mit sogenanntem Horizontal-blank DirectMemoryAccess (HDMA) am Anfang einer neuen Pixelzeile auf dem Spielbildschirm die Parameter durch den Code so manipuliert werden, dass ein Eindruck von räumlicher Tiefe in einer meist flachen Umgebung, etwa beispielsweise auf einer Rennstrecke wie in Super Mario Kart oder F-Zero, entsteht.
Tatsächlich kommt der Modus auf der Konsole seines Ursprungs viel häufiger zum Einsatz als es oft für Durchschnittsuser den Anschein hat, etwa um ein einzelnes, sehr großes Objekt auf dem Bildschirm zu skalieren und rotieren, während alle nach Hintergrund aussehenden Elemente durch Sprites vertreten werden, oder aber zur Darstellung des Inneren eines liegenden Zylinder-förmigen Raumes. Auch das völlig willkürlich erscheinende Verschieben und Verzerren einzelner Pixelzeilen kann dazu genutzt werden, sehr verwirrende, wässrig anmutende oder wabernde Eindrücke zu schaffen.
Im RPG-Maker-Kontext
Die Nutzung von oft einfach nur "Mode7" genannter Pseudo-3D-Optik, auch wenn die Bezeichnung weit entfernt von der eigentlichen Bedeutung ist, auf z.B. Weltkarten in einem 2D-Rollenspiel waren und sind ein häufiger Feature-Wunsch bei der Spielentwicklung mit einem RPG Maker, der jedoch von keinem Programm der Hauptserie direkt erfüllt wird und damit häufig ausbleiben muss.
Für den RPG Maker XP und seine Nachfolger existieren jeweils passende Scripte, bzw. Plugins, die das je nach Fall mal mehr, mal weniger dreidimensionale Rendern von Maps ermöglichen, während es beim RPG Maker 2000/2003 mitunter komplizierter werden kann, wo abhängig von der Engine-Version vor allem DestinyScript (jedoch nicht zur Darstellung der eigentlichen Map), das passende DynPlugin oder erweiterte RPG2003-Picture-Funktionen in 1.12, bzw. dem Maniac Patch für gleiche oder Ähnliche Effekte verwendet werden können.