Super Columbine Massacre RPG!: Unterschied zwischen den Versionen
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Am 20. April 1999 drangen die beiden Schüler Eric Harris (18) und Dylan Klebold (17) wenige Tage vor ihrem Schulabschluss gemeinsam und schwer bewaffnet in ihre High School ein. Sie töteten dort 12 Schüler, einen Lehrer und schließlich sich selbst. Das Motiv für diese Tat ist bis heute nicht abschließend geklärt. Die beiden Freunde stammten aus wohlhabenden Mittelstandsfamilien, geordneten Verhältnissen und waren gute Schüler. Sie galten jedoch als Außenseiter, es gab Berichte über Mobbing und ihnen wurden im Nachhinein ernsthafte psychische Probleme attestiert. Aus Tagebucheinträgen ging zudem hervor, dass beide Täter einen starken Hass auf Mitmenschen und Gesellschaft hatten und die Tat fast ein Jahr lang im Voraus geplant hatten. Auch ihre Vorliebe für gewalthaltige Filme, Computerspiele und Musik wurde thematisiert. Die beiden hatten außerdem mehrere selbst gebaute Bomben in der Schulcafeteria platziert und planten, mehrere hundert Menschen zu töten. Eine schlimmere Eskalation konnte nur verhindert werden, da die Bomben glücklicherweise nicht explodierten. | Am 20. April 1999 drangen die beiden Schüler Eric Harris (18) und Dylan Klebold (17) wenige Tage vor ihrem Schulabschluss gemeinsam und schwer bewaffnet in ihre High School ein. Sie töteten dort 12 Schüler, einen Lehrer und schließlich sich selbst. Das Motiv für diese Tat ist bis heute nicht abschließend geklärt. Die beiden Freunde stammten aus wohlhabenden Mittelstandsfamilien, geordneten Verhältnissen und waren gute Schüler. Sie galten jedoch als Außenseiter, es gab Berichte über Mobbing und ihnen wurden im Nachhinein ernsthafte psychische Probleme attestiert. Aus Tagebucheinträgen ging zudem hervor, dass beide Täter einen starken Hass auf Mitmenschen und Gesellschaft hatten und die Tat fast ein Jahr lang im Voraus geplant hatten. Auch ihre Vorliebe für gewalthaltige Filme, Computerspiele und Musik wurde thematisiert. Die beiden hatten außerdem mehrere selbst gebaute Bomben in der Schulcafeteria platziert und planten, mehrere hundert Menschen zu töten. Eine schlimmere Eskalation konnte nur verhindert werden, da die Bomben glücklicherweise nicht explodierten. | ||
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+ | Columbine war zwar nicht der erste Schul-Amoklauf, aber wohl der zu diesem Zeitpunkt am besten dokumentierte und untersuchte. Beide Täter waren sehr technikaffin, Computerspiel-begeistert und hinterließen eine ganze Reihe an digitalen Spuren, unter anderem Webseiten, Mods für ''Doom'', sowie viel Video- und Bildmaterial aus den Monaten vor der Tat. Die Affinität der jugendlichen Attentäter für Ego-Shooter löste eine erste Killerspiel-Debatte aus. | ||
Das Super Columbine Massacre RPG! beginnt kurz vor dem eigentlichen Amoklauf, zeigt den Ablauf der Tat und endet mit einer Trauerfeier und einer Sequenz, die beide Charaktere in der Hölle zeigen soll. | Das Super Columbine Massacre RPG! beginnt kurz vor dem eigentlichen Amoklauf, zeigt den Ablauf der Tat und endet mit einer Trauerfeier und einer Sequenz, die beide Charaktere in der Hölle zeigen soll. | ||
==Über das Spiel== | ==Über das Spiel== | ||
− | Größere Bekanntheit erlangte das Spiel erst, als es von den Medien aufgegriffen wurde. Aus Maker-technischer Sicht ist es sehr unspektakulär. Es verwendet das Standard-Kampfsystem und Grafiken (zum Teil auch [[RTP]]-Material), die teils nicht besonders gut zueinander passen. Es kommen auch viele Fotos und originales Bildmaterial zum Einsatz, das durch die Maker-interne Auflösung (320x240 Pixel bei 256 Farben) stark an Qualität eingebüßt hat. Auch spielerisch besitzt es keine besonderen Merkmale, das Leveldesign ist an vielen Stellen zudem schlecht gelungen. Die eigentliche Spieldauer beträgt lediglich etwa eine Stunde. Nur durch das Szenario und die Tatsache, dass man als Spieler tatsächlich das Massaker durchführt, schockiert und verstört es den Spieler. | + | Größere Bekanntheit erlangte das Spiel erst, als es von den Medien aufgegriffen wurde. Aus Maker-technischer Sicht ist es sehr unspektakulär. Es verwendet das Standard-Kampfsystem und Grafiken (zum Teil auch [[RTP]]-Material), die teils nicht besonders gut zueinander passen. Es kommen auch viele Fotos und originales Bildmaterial zum Einsatz, das durch die Maker-interne Auflösung (320x240 Pixel bei 256 Farben) stark an Qualität eingebüßt hat. Auch spielerisch besitzt es keine besonderen Merkmale, das Leveldesign ist an vielen Stellen zudem schlecht gelungen. Die eigentliche Spieldauer beträgt lediglich etwa eine Stunde. Nur durch das Szenario und die Tatsache, dass man als Spieler tatsächlich das Massaker durchführt, schockiert und verstört es den Spieler. |
Nach Angaben des Autors sollen die Spieler dadurch zum Nachdenken angeregt werden. Ob das Super Columbine Massacre RPG! tatsächlich diesen Zweck erfüllt, oder ob es nur ein geschmackloser Versuch ist, Aufmerksamkeit zu erregen, muss letztlich jeder Spieler für sich entscheiden. | Nach Angaben des Autors sollen die Spieler dadurch zum Nachdenken angeregt werden. Ob das Super Columbine Massacre RPG! tatsächlich diesen Zweck erfüllt, oder ob es nur ein geschmackloser Versuch ist, Aufmerksamkeit zu erregen, muss letztlich jeder Spieler für sich entscheiden. | ||
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+ | Kritisch zu betrachten ist hierbei, dass das Spiel sicherlich zur „Legendenbildung“ um die beiden Attentäter Eric Harris und Dylan Klebold beiträgt. Beide werden bis heute von einer morbiden „Fanszene“ glorifiziert und verklärt. | ||
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*[http://www.columbine-game.com Offizielle Webseite] | *[http://www.columbine-game.com Offizielle Webseite] | ||
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Aktuelle Version vom 5. Februar 2023, 15:13 Uhr
Super Columbine Massacre RPG! |
---|
Homepage | columbinegame.com |
Genre | Horror |
Sprache | Englisch |
Neueste Version | 1.0 |
Veröffentlichung | April 2005 |
Entwickelt von | Danny Ledonne |
Erstellt mit | RPG Maker 2000 |
Herunterladen | Download |
Status | Fertiggestellt |
Das Super Columbine Massacre RPG! ist ein sehr umstrittenes RPG-Maker-2000-Spiel des US-Amerikaners Danny Ledonne aus dem Jahr 2005. Es thematisiert den Amoklauf an der Columbine High School, der sich im April 1999 in Littleton im US-Bundesstaat Colorado ereignete. Dabei übernimmt der Spieler die Kontrolle über die beiden Täter und erhält so einen Einblick in deren Psyche.
Nachdem das Spiel zunächst kaum Aufmerksamkeit erregte, wurden die Medien im Jahr 2006 auf das Super Columbine Massacre RPG! aufmerksam. Es berichteten sogar große Zeitungen darüber, die Reaktionen waren fast durchgängig negativ. Kritisiert wurden insbesondere eine Heroisierung der beiden Amokläufer, mangelnde Empathie und Auseinandersetzung mit den Opfern und Geschmacklosigkeit. Andere Stimmen äußerten sich aber auch positiv zu dem Spiel, etwa zur Erzählstruktur und zur psychologischen Zeichnung der Charaktere. Der Autor Danny Ledonne erklärte, es handle sich bei seinem Titel um seine eigene, kritische Auseinandersetzung mit dem Thema. Das Spiel bleibt innerhalb und außerhalb der Maker-Szene bis heute sehr umstritten. 2008 wurde mit Playing Columbine sogar ein Dokumentarfilm über das Spiel gedreht.
Hintergrundgeschichte
Das Super Columbine Massacre RPG! versucht die Ereignisse des Amoklaufs an der Columbine High School in Littleton, einem Vorort von Denver, im US-Bundesstaat Colorado, nachzuerzählen. Dieser Amoklauf erregte ein großes, weltweites Entsetzen und Medienecho und führte zu breiten öffentlichen Diskussionen. Es war der zu diesem Zeitpunkt schlimmste Amoklauf an einer Schule. Mehrere spätere Amokläufer, auch in Deutschland, bezogen sich auf das Columbine-Massaker.
Am 20. April 1999 drangen die beiden Schüler Eric Harris (18) und Dylan Klebold (17) wenige Tage vor ihrem Schulabschluss gemeinsam und schwer bewaffnet in ihre High School ein. Sie töteten dort 12 Schüler, einen Lehrer und schließlich sich selbst. Das Motiv für diese Tat ist bis heute nicht abschließend geklärt. Die beiden Freunde stammten aus wohlhabenden Mittelstandsfamilien, geordneten Verhältnissen und waren gute Schüler. Sie galten jedoch als Außenseiter, es gab Berichte über Mobbing und ihnen wurden im Nachhinein ernsthafte psychische Probleme attestiert. Aus Tagebucheinträgen ging zudem hervor, dass beide Täter einen starken Hass auf Mitmenschen und Gesellschaft hatten und die Tat fast ein Jahr lang im Voraus geplant hatten. Auch ihre Vorliebe für gewalthaltige Filme, Computerspiele und Musik wurde thematisiert. Die beiden hatten außerdem mehrere selbst gebaute Bomben in der Schulcafeteria platziert und planten, mehrere hundert Menschen zu töten. Eine schlimmere Eskalation konnte nur verhindert werden, da die Bomben glücklicherweise nicht explodierten.
Columbine war zwar nicht der erste Schul-Amoklauf, aber wohl der zu diesem Zeitpunkt am besten dokumentierte und untersuchte. Beide Täter waren sehr technikaffin, Computerspiel-begeistert und hinterließen eine ganze Reihe an digitalen Spuren, unter anderem Webseiten, Mods für Doom, sowie viel Video- und Bildmaterial aus den Monaten vor der Tat. Die Affinität der jugendlichen Attentäter für Ego-Shooter löste eine erste Killerspiel-Debatte aus.
Das Super Columbine Massacre RPG! beginnt kurz vor dem eigentlichen Amoklauf, zeigt den Ablauf der Tat und endet mit einer Trauerfeier und einer Sequenz, die beide Charaktere in der Hölle zeigen soll.
Über das Spiel
Größere Bekanntheit erlangte das Spiel erst, als es von den Medien aufgegriffen wurde. Aus Maker-technischer Sicht ist es sehr unspektakulär. Es verwendet das Standard-Kampfsystem und Grafiken (zum Teil auch RTP-Material), die teils nicht besonders gut zueinander passen. Es kommen auch viele Fotos und originales Bildmaterial zum Einsatz, das durch die Maker-interne Auflösung (320x240 Pixel bei 256 Farben) stark an Qualität eingebüßt hat. Auch spielerisch besitzt es keine besonderen Merkmale, das Leveldesign ist an vielen Stellen zudem schlecht gelungen. Die eigentliche Spieldauer beträgt lediglich etwa eine Stunde. Nur durch das Szenario und die Tatsache, dass man als Spieler tatsächlich das Massaker durchführt, schockiert und verstört es den Spieler.
Nach Angaben des Autors sollen die Spieler dadurch zum Nachdenken angeregt werden. Ob das Super Columbine Massacre RPG! tatsächlich diesen Zweck erfüllt, oder ob es nur ein geschmackloser Versuch ist, Aufmerksamkeit zu erregen, muss letztlich jeder Spieler für sich entscheiden.
Kritisch zu betrachten ist hierbei, dass das Spiel sicherlich zur „Legendenbildung“ um die beiden Attentäter Eric Harris und Dylan Klebold beiträgt. Beide werden bis heute von einer morbiden „Fanszene“ glorifiziert und verklärt.